Der Weg zum natürlich gesunden und leistungsstarken Huf |
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Sie sind hier:
Den Huf wahrnehmen, lesen und fühlen |
Mit Wahrnehmung und Feingefühl weg vom fühligen Pferd |
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Vor ein paar Jahren fand ein Englisches Vollblut seinen Weg zu mir. Er wurde mir barhuf, aber mit den Worten verkauft: Der kann niemals ohne Eisen laufen.
Er lief wirklich sehr schlecht. Man könnte schon fast sagen, auf allem was nicht Sandboden oder weicher Naturboden war, lief er eigentlich gar nicht. Von außen betrachten sahen seine Hufe gar nicht mal so schlecht aus, aber er hatte Recht steile Hufe und eine Sohlenwölbung war quasi nicht vorhanden.
Da er sich ohnehin bei mir erst mal von seinen Traumata (Rennbahn) erholen durfte und er diese Zeit auf großen Weiden verbrachte, ging ich das Thema „barhuf“ weiter an. Ich sammelte in dieser Zeit Erfahrungen mit drei unterschiedlichen Hufbearbeitern, aber keiner schaffte es, eine Verbesserung zu erzielen. Er lief nach jeder Bearbeitung sogar eine Zeit lang eher noch schlechter. Bei meinem letzten Versuch, ihn in die Hände eines Hufbearbeiters zu geben, stand er danach 5 Tage selbst auf weichem Boden, als hätte er eine akute Hufrehe und hatte erheblich Schmerzen. Ab diesem Moment beschloss ich, die Bearbeitung selbst in die Hand zu nehmen und habe mich mittels Büchern und Internet in die Thematik eingelesen.
Bis zu dahin hatte ich mich noch nicht tiefgreifend mit den verschiedenen „Hufschulen“ und unterschiedlichen Bearbeitungstheorien beschäftigt, weil mir auch nicht in den Sinn gekommen ist, das man das Thema Huf so unterschiedlich interpretieren kann.
Ich hatte ein Buch einer bekannten Hufschule gekauft, mit dem ich stundenlang vor den Hufen meines Pferdes saß, um direkte Vergleiche anstellen zu können, aber es wurde mir nicht wirklich schlüssig.
Irgendwann bin ich über die Internetseite www.go-barhuf.de von Manu Volk gestolpert. Ihre Art, Hufe wahrzunehmen und zu bearbeiten war mir gleich verständlich und ich begann, dies umzusetzen. Die Hufe meines Wallachs besserten sich derart, dass er außer auf steinigen Wegen problemlos mit mir spazieren gehen konnte. Eine deutliche Fühligkeit auf steinigen Wegen blieb jedoch weiterhin bestehen.
So beschloss ich mich, die Seminarreihe "Natural Hoof Balance" bei Manu Volk zu besuchen, um es richtig zu lernen. Hier durfte ich noch einige Zusammenhänge besser verstehen und den Huf feinfühliger "lesen" lernen.
Innerhalb kurzer Zeit bildete sich an den Hufen meines Wallaches eine kleine Sohlenwölbung und mittlerweile läuft er auch schmerzfrei über steinigere Wege (fühlend aber nicht mehr fühlig). Man sieht es deutlich an seinen Bewegungen, seinem Gesichtsausdruck und Verhalten, dass er sich entspannt und Schmerzfrei bewegen kann. Das sonst häufig schlecht gelaunte Pferd entwickelte plötzlich ganz andere Seiten.
Während der Seminare bei Manu durfte ich neben meinen eigenen Pferden auch noch ein weiteres Pferd bearbeiten. Diese 20-jährige stämmige Appaloosastute hatte einen starken Senkrücken und große weite verformte Platthufe. Die Besitzerin hatte mit ihrem Pferd eine ähnliche Leidensgeschichte mit Hufpflegern und man hatte ihr erzählt, das die schlechten Hufe bei der Blutlinie ihres Pferdes genetisch bedingt seien. Da sie Mutter und Großmutter kannte und diese ebenfalls an nicht tragfähigen Hufen litten, schien ihr das plausibel. Bereits nach knapp vier Monaten mit kurzen Bearbeitungsintervallen lief die Stute deutlich besser. Der Senkrücken war nicht mehr so stark ausgeprägt und sie konnte entspannter stehen. Die ehemals komplett nach vorn gezerrte Hufwand begann sich aufzurichten und trägt mehr mit. Davor lief das Pferd quasi ausschließlich auf der gesamten Sohle und dem Strahl. Die Hornrisse und Ausbrüche sind ebenfalls nach wenigen Monaten verschwunden und eine leichte Sohlenwölbung wird langsam sichtbar. Die Stute bewegt sich inzwischen viel entspannter und bleibt beim Fressen auf allen vieren Hufen paarig stehen ohne einen Ausfallschritt machen zu müssen. Auch das Hufe geben fällt ihr deutlich leichter.
Ich bin Manu sehr dankbar, dass sie ihr Wissen weiter gibt und ich dadurch eine "Abkürzung" nehmen durfte und nicht durch jahrelanges "try an error" auf Kosten meiner Pferde lernen musste.
Maria Schieß
Hufbearbeitung Raum Vorderhunsrück (Emmelshausen), Termine unter 0179/2372938
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