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White Line Disease
Der Begriff der „Erkrankung der weißen Linie“ ist etwas irreführend, da es sich um Fissuren, Risse, und Degenerationen in der weißen Linie handelt, die zur Zerfaserung der weißen Linie und zur Abspaltung der Hornwand von der Sohle führen.

Die „Erkrankung“ wurde Mitte der 80er Jahre das erste Mal beschrieben. Für die Ursache der White Line Disease werden hornzerstörende Keime, Bakterien und Pilze verantwortlich gemacht. Doch es konnte noch keine wirklich definitive Ursache festgestellt werden. Der Befall der weißen Linie mit Bakterien und Pilzen scheint daher eher eine Begleiterscheinung von Imbalancen der Hufkapsel zu sein. Früher wurde die "White Line Disease" als lose Wand bezeichnet, aber dafür kann man kein Pflegemittel verkaufen :).

Vernachlässigte, zu lang gewachsene Hufe, (über)lange Wandüberstände, lange Zehen, die Steilstellung des Hufes, chronische Rehehufe und andere Hufimbalancen führen zu mechanischen Hebelwirkungen, die zu einer Schwächung des Hufbeinträgers und der weißen Linie führen. Das degenerierte Horn der geschwächten weißen Linie ist anfälliger für Bakterien- und Pilzbefall.

Es kann nur ein oder mehrere Hufe betroffen sein; an den Vordergliedmaßen tritt die White Linie Disease öfters auf. Eine Entzündung ist nicht vorhanden, da die „Erkrankung“ normalerweise auf das bereits tote Horn der Hufwand beschränkt ist.

Bei der White Line Disease kommt es zu einer lokalen Trennung an der weißen Linie, die sich durch den Bakterien- und/oder Pilzbefall manchmal bis zur Unterminierung der Hufwand ausweiten kann. Das Horn der weißen Linie hat ein kreidefarbenes bis schmutziggraues Aussehen.

Behandlung
Es ist eine balancierte und tragfähige Hufkapsel herzustellen und zu erhalten.
Die betroffenen Bereiche sollten mit einer Bürste gereinigt und einem geeigneten Mittel behandelt werden, um den Bakterien- und/oder Pilzbefall zu eliminieren (z.B. Absorbine Trush Remedy, NT-Dry®), bis gesundes, normal verhorntes weiße-Linie-Horn sichtbar wird und es zu keinen weiteren Fissuren oder unterminierten Bereichen mehr kommt.

In schweren Fällen wird von der konventionellen Lehrmeinung zur vollständigen Entfernung der gesamten unterminierten Hufwand geraten. Die Entscheidung über die Behandlung obliegt letztendlich dem Pferdebesitzer. Er ist auf den vorhandenen Defekt aufmerksam zu machen und es ist darauf hinzuweisen, dass der Bakterien- und/oder Pilzbefall auf jeden Fall behandlungsbedürftig ist.

©Manu Volk


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